Gut zu wissen/ Bautechnik

Aufstockung eines Leichtbaus

Aufgabenstellung:

Unser Auftraggeber, die Hohenstein Institute, mussten eines ihrer Gebäude erweitern. Der sog. William-Küster-Bau, ein einfacher, halb unterkellerter Leichtbau aus den 1950er Jahren zeichnete sich vor allem durch seine „inneren Werte“ aus.

Diese bestehen aus hochwertigem Laboreinheiten, die unter hohem Kostenaufwand in den letzten Jahren eingebaut wurden. Es galt eine Lösung zu finden, bei welcher der Laborbetrieb während der Erweiterung unterbrechungsfrei fortgeführt werden konnte.

Bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt wurden wir zu den Planungen hinzugezogen.

Die Karl Köhler GmbH hat dabei den Entscheidungsprozess durch Kostenschätzungen und Machbarkeitsstudien unterstützt. Es galt hierbei verschiedene Varianten zu entwickeln und die wirtschaftlichste sowie die für den Betriebsablauf unterbrechungsfreiste Lösung zu erarbeiten.

Die Entscheidung fiel auf eine Aufstockung des Gebäudes. Unser Auftragsumfang umfasst die komplette Planungsleistung (vom Baugesuch bis zur Ausführungsplanung) sowie die Gebäudehülle ohne Innenausbau.

Der Bauablauf

  1. Ausgangssituation: Gebäude in Holzrahmenbauweise mit Nagelbrettbinder als Dachkonstruktion und Ziegeleindeckung
  2. Gründung der Aufstockung mittels mantelverpresster Gewi-Kleinbohrpfähle (senkrecht und geneigt). Anschließende Herstellung von Ortbetonkopfpfählen
  3. Montage von Stahlstützen für die Aufstockung bis Unterkante Deckenplatte der neuen Laborebene.
  4. Aufbau einer kompletten Einhausung für Wand und Dach mittels Stahlrohrgerüstsystemteilen
  5. Einbau von Stahlbindern, hierbei wurde das Schutzdach segmentweise abgenommen. Vorbereitend / parallel wurden die Brettschichtbinder zurückgebaut. Die Decke der bestehenden Laborräume wurde mittels einer neuen Holzkonstruktion an die Stahlbinder hochgehängt.
  6. Verlegen von unterstützungsfreien Stahlbetonhalbfertigteilen quer zu den Stahlbindern. Anschließend Einbau des Aufbetons. Verlegen einer Dampfsperre / Abdichtung.
  7. Rückbau des Witterungsschutzdaches. Ab diesem Zeitpunkt konnte wie auf einer konventionellen Baustelle weitergearbeitet werden.
  8. Aufbau der Stahlkonstruktion für das OG. Parallel dazu wurde das sich außerhalb des ursprünglichen Gebäudes befindende Treppenhaus mit Aufzug in Massivbauweise hergestellt.
  9. Zum Abschluss wurde das Flachdach und die Wandverkleidung hergestellt. Nach dem Einbau der Fenster wurde die Wände verkleidet und verputzt.