Gut zu wissen/ Bautechnik

Neues Bauverfahren für den nachträglichen Einbau von Aufzugschächten

Aufgabenstellung:

Von unserem Auftraggeber erhielten wir den Auftrag zum Bau von vier Produktionshallen in teilschlüsselfertiger Leistung mit Büro- und Sozialbereichen. Die Ausarbeitung und Gestaltung erfolgt analog zu den bereits bestehenden Hallen. Die gesamten Bauarbeiten werden während des laufenden Betriebs durchgeführt. Da der Produktionsprozess des Auftraggebers u. a. sehr schwingungsempfindlich ist, müssen besondere Vorkehrungen und laufende Absprachen getroffen werden.

Während des bereits begonnenen Hallenausbaus zeigte sich im Zuge der Konkretisierung der Nutzeranforderungen, dass zusätzlich in eine Halle ein Aufzug in Stahlbetonbauweise über drei Stockwerke eingebaut werden muss. Die laufenden Ausbauarbeiten sollten hierbei so wenig wie möglich behindert oder verzögert werden. Lärm und insbesondere baustellenübliche Verschmutzungen konnten keinesfalls toleriert werden.

Als „Profis am Bau“ stellen wir uns natürlich gern dieser Herausforderung.

Unsere Lösung

1. Herstellen der Betonfertigteile
Wir haben uns dazu entschieden, die Aufzugschächte als Betonfertigteile auf unserem Betriebshof in Besigheim herzustellen.  Mit einer konventionellen Stahlrahmenschalung konnten die drei Fertigteile „in Serie“ hergestellt werden. So entstanden drei (fast identische) Fertigteil-Aufzugschächte.
Technische Details
Maße: l= 3,60m; b= 2,90m; h= 16,24m, Transportgewicht: ca. 30 t, Betonqualität: C45/55

2. Verladen und Transport
Mit Hilfe eines Schwertransportspezialisten wurden die drei jeweils ca. 30 t schweren Fertigteil-Aufzugschächte verladen und zu Ihrem Einsatzort transportiert.
Unterdessen liefen die Vorbereitungen auf der Baustelle auf Hochtouren.

3. Montage
In drei Tagen wurden dann die drei Aufzugschächte in die bestehende Halle montiert:
Zunächst wurden die Aufzugschächte abgeladen und aufgestellt. Auf Grundlage eines präzise ausgearbeiteten Montagekonzeptes unter Berücksichtigung der technischen und insbesondere sicherheitsrelevanten Randbedingungen wurde am ersten Tag das oberste Betonfertigteil am Aufbauort platziert.

Am zweiten Tag kam das mittlere Aufzugschachtfertigteil dran: Er wurde direkt vor das oberste Fertigteil transportiert. Dann wurde der oberste Schacht angehoben und der mittlere Schacht darunter „geschoben“.
Schließlich wurden beide Schächte miteinander verschweißt. Damit endete der 2. Tag!

Am dritten Tag wurden mit der gleichen Technik die beiden oberen Teile angehoben und das unterste Aufzugschachtfertigteil „eingeschoben“ und mit dem mittleren Fertigteil verschweißt:
Der lichte Abstand zum Dachträger der Halle beträgt lediglich 10 cm!

Geschafft!